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Text: Jürgen Pelzer  

Jürgen Pelzer, Jahrgang 1976, Diplom-Theologe, ist selbstständiger Internet- und Social Media Berater und Trainer für kirchliche Einrichtungen und Trainer im Netzwerk „weiterbildung-live“ sowie Leiter des Kompetenzzentrums Internet. Als Co-Autor verfasste er die Studie "Kirchliche Sinnangebote im Web 2.0". Seit 2008 ist Jürgen Pelzer wissenschaftlicher Assistent von Professor Trocholepczy (Religionspädagogik und Mediendidaktik) an der Goethe-Universität.

 
   

 

 

 

„Was macht nach Ihrer Meinung eine gute Öffentlichkeitskampagne für Kirche und Glauben aus und wie erleben Sie Kirche als Auftraggeber?“

Wir leben im Sinus-Zeitalter, in einer Gesellschaft, welche in 10 Milieus zersplittert ist, die sich untereinander in Ihren Wertvorstellungen teilweise radikal unterscheiden. Eines zählt: Eine Kampagne sollte mit und nicht für ein bestimmtes Milieu gemacht werden. Die bereits in den Milieus aktiven Akteure in Sachen Glaubenskommunikation müssen gefunden und unterstützt werden. Das Internet und die sozialen Online-Netzwerke bieten hierfür die Möglichkeiten.

Es geht darum, in unserer Zeit die Charismen zu finden. Denn eines ist klar: Die Strukturreformen der Bistümer werden keine Lösung bringen. In Zeiten rapide schwindender Geldmittel und dadurch bedingter personeller Engpässe kann eine Öffentlichkeitskampagne nicht anders als auf ehrenamtliche Unterstützung und Ermutigung aufbauen. Das Internet bietet hierfür den primären Ausgangsort.

Eine Kampagne sollte bei den sozialen Netzwerken im Internet beginnen, die dort bereits aktiven Akteure (wie z.B. Gründer religiöser Gruppen etc.) einbinden. Denn die Milieus, die von der Kirche nicht erreicht werden, sind vor allem im Internet aktiv. Es ist ein großes theologisches Potential: Wie viele Jugendliche sind beispielsweise unbemerkt von der kirchlichen Öffentlichkeitsarbeit Glaubenszeugen in StudiVZ, Wer-kennt-Wen und anderen Netzwerken.

In meinen Beratungen und Seminaren, die ich für kirchliche Auftraggeber durchführe, mache ich denn auch immer wieder die Erfahrung, dass sehr angebotsbezogen gedacht wird. Man zerbricht sich den Kopf, was wohl für Zielgruppe X und Y am Besten sein könnte, und welchen Gottesdienst man für Gruppe Z noch anbieten könnte, kurzum: Man macht Angebote für - aber nicht mit.

Ich merke aber in den zwei letzten Jahren, dass das Internet in seiner kirchlichen Wahrnehmung immer mehr als Potential gesehen wird, in den Dialog zu treten. Meine kirchlichen Auftraggeber merken, dass hierin eine große Chance liegt und gerade die Fortbildungsverantwortlichen der Diözesen (und anderer Einrichtungen) beginnen, Internet als festen Ausbildungsbaustein in der pastoralen Aus- und Weiterbildung zu etablieren. Zu Recht wie ich finde, denn: Es bleibt Ausgangspunkt einer erfolgreichen Glaubenskampagne.

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